Luxemburg stärkt sein Gesundheitssystem: ObSanté veröffentlicht ehrgeizigen Bericht für 2024

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Das Nationale Gesundheitsobservatorium Luxemburgs (ObSanté) hat im März 2025 seinen ausführlichen Jahresbericht über die Umgestaltung und Bewertung des luxemburgischen Gesundheitssystems vorgelegt. Im vergangenen Jahr wurden entscheidende Schritte unternommen, um die Transparenz, die Effizienz und die wissenschaftliche Grundlage für die Gestaltung der öffentlichen Gesundheitspolitik zu verbessern.
Eine der wichtigsten Errungenschaften des Jahres 2024 war die Entwicklung einer Methodik zur Quantifizierung des Gesundheitspersonals. ObSanté hat in Zusammenarbeit mit der Inspektion der sozialen Sicherheit eine Klassifizierung eingeführt, die alle Fachkräfte in drei Kategorien einteilt: diejenigen, die zur Arbeit berechtigt sind, diejenigen, die tatsächlich praktizieren, und diejenigen, die in indirekten Bereichen tätig sind (Verwaltung, Forschung usw.).
Zum ersten Mal wurde das belgische Modell zur Bewertung der Beschäftigung von freiberuflichen Ärzten an den luxemburgischen Kontext angepasst. Als Grundlage dienten die Daten über die Kostenerstattung durch die Krankenkassen, die es ermöglichten, den Beitrag dieser Spezialisten zum Gesundheitssystem objektiv zu messen. Parallel dazu wurde eine Harmonisierung mit der WHO-Klassifikation vorgenommen, um einen internationalen Vergleich zu ermöglichen.
Gemeinsam mit der OECD und mit Unterstützung der Europäischen Kommission hat ObSanté das Projekt zur Bewertung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems (Health System Performance Assessment, HSPA) ins Leben gerufen, das darauf abzielt, eine nationale Referenz von Indikatoren und Methoden zur Messung der Qualität des Gesundheitssystems zu schaffen. An diesem Projekt sind sowohl öffentliche Behörden als auch Berufs- und Patientenverbände beteiligt. Es wird erwartet, dass diese Arbeiten abgeschlossen werden und der erste Bericht im Jahr 2025 veröffentlicht wird.
ObSanté hat seine IT-Architektur aktualisiert und einen Online-Anzeiger mit 26 Schlüsselindikatoren eingeführt, darunter auch Daten über Krankenhausaufenthalte aus kardiovaskulären Gründen. Jeder Indikator hat eine eigene Seite mit Visualisierungen, Erklärungen, Vergleichen mit anderen EU-Ländern und herunterladbaren Daten.
Die Krankenhausinfrastrukturkarten für 2023 wurden mit einem neuen Block aktualisiert: Daten über Verzögerungen bei diagnostischen Tests (MRT, CT, Mammographie). Die Studie, die gemeinsam mit der LIH und dem Krankenhausverband durchgeführt wurde, beleuchtet Engpässe im Zugangssystem.
ObSanté hat seine Verbindungen zum Europäischen Gesundheitsobservatorium verstärkt und ist dem Programm Horizon Europe beigetreten. Im Jahr 2025 werden zwei PhD-Forschungsprojekte zur Bewertung von Gesundheitssystemen mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Patientenzentrierung anlaufen. Damit wird Luxemburg als ein Land anerkannt, das aktiv an der Entwicklung fortschrittlicher Gesundheitsmodelle in Europa beteiligt ist.