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Neues Alzheimer-Präparat in der EU zugelassen: Wem wird es in Luxemburg helfen?

Zuletzt aktualisiert
21.04.25
Alzheimer in Luxembourg

A. C., Unsplash

Letzte Woche genehmigte die Europäische Kommission die Verwendung von Lecanemab, dem ersten Medikament in der EU, das auf die Mechanismen der Alzheimer-Krankheit und nicht auf die Symptome abzielt. Das Medikament ist ein monoklonaler Antikörper, der die Amyloid-Ablagerungen im Gehirn bekämpft. Allerdings - und das ist eine wichtige Klarstellung - nur in den frühen Stadien der Krankheit.

Das heißt, es geht nicht um wundersame Heilung, sondern um die Verlangsamung des kognitiven Abbaus bei Patienten mit leichten Gedächtnis- und Denkstörungen.

Die Alzheimer's Association Luxembourg weist darauf hin, dass Lecanemab nur dann eingesetzt werden kann, wenn eine Amyloid-Pathologie nachgewiesen ist, und dass in einigen Fällen ein Gentest auf das ApoE4-Allel, einen Risikofaktor für die Veranlagung zur Krankheit, erforderlich ist.

Außerdem ist eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, da zu den möglichen Nebenwirkungen Schwellungen und Hirnblutungen gehören, die lebensbedrohlich sein können. Es sollte daher nur unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht verschrieben werden und Teil eines umfassenden Konzepts sein, das auch psychologische Unterstützung, eine frühzeitige Diagnose und Arbeit mit den Familien umfasst.

Lecanemab ist in Luxemburg noch nicht für die Allgemeinmedizin verfügbar. Das Medikament ist zwar auf EU-Ebene zugelassen, aber das Land wartet noch auf die Entscheidung der "Expertenkommission" des Gesundheitsministeriums, die die Bedingungen für die Verschreibung, Abgabe und Erstattung festlegen wird.

Wie das Ministerium erklärt, kann der Hersteller erst dann einen Preis beantragen, und das Medikament wird in die Liste der vom Nationalen Gesundheitsfonds (CNS) erstatteten Arzneimittel aufgenommen. Bis dahin kann es nur über eine Einzelgenehmigung durch einen behandelnden Arzt erworben werden: Der Arzt stellt einen Antrag, der von der CNS und der medizinischen Aufsichtsbehörde genehmigt werden muss.

Es gibt fast keine Daten über die Prävalenz der Alzheimer-Krankheit in Luxemburg. Die einzige Schätzung stammt von Alzheimer Europe aus dem Jahr 2018: Zu diesem Zeitpunkt gab es im Land etwa 7.539 Menschen mit Demenz, von denen etwa 5.000 an Alzheimer erkrankt waren. Doch wie viele von ihnen sich in einem frühen Stadium befinden und die genetischen und klinischen Kriterien erfüllen, ist unbekannt.

Der Verband selbst sagt, dass nur wenige Patienten von dem Medikament profitieren werden, selbst wenn es zugelassen wird.

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21.04.25

Fotos aus diesen Quellen: A. C., Unsplash

Autoren: Alex