Tularämie in Luxemburg: bestätigter Fall von Hasenpest bei einem Wildtier

Vincent van Zalinge, Unplash
Am 24. März 2025 wurde ein Wildhase zur Abgabestelle Wëlldéier in Junglinster gebracht und starb im Centre de soins pour la faune sauvage. Am 3. April ergaben Laboruntersuchungen im Veterinär- und Lebensmittellabor (LVA), dass das Tier mit Tularämie infiziert war, einer hoch ansteckenden bakteriellen Krankheit, die auch als Hasenpest bekannt ist.
Tularämie wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht und ist eine akute Infektionskrankheit, die nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen gefährlich ist. Hasen sind besonders anfällig, daher der Name "Hasenpest". Die Infektion kann auch Kaninchen, Mäuse, Ratten, Greifvögel und Huftiere sowie Hauskatzen und Hunde befallen, die die Krankheit wiederum auf den Menschen übertragen können.
Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Überresten, durch Zerlegen und Verzehr von unzureichend hitzebehandeltem Fleisch sowie durch kontaminiertes Wasser, Staub oder Insekten- und Zeckenstiche.
Selbst kleine Hautwunden können zu einer Eintrittspforte für das Bakterium werden. Zu den Symptomen gehören Fieber, vergrößerte Lymphknoten, Schwäche, Kopf- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall und lang anhaltende Wunden bei der Hautform der Krankheit.
Bei Tieren kann die Krankheit blitzschnell verlaufen. Bei Hasen äußert sie sich oft akut: Das Tier verliert die Orientierung, wird lethargisch, hat ein verfilztes Fell und verliert den Angstinstinkt. Bei der chronischen Variante kommt es zu starker Abmagerung und Hautveränderungen.
Wie kann ich mich schützen?
Das Ministerium empfiehlt dringend, den direkten Kontakt mit Wildtieren zu vermeiden, insbesondere wenn sie krank erscheinen. Einweghandschuhe und eine Schutzmaske (FFP2/FFP3) sollten verwendet werden, wenn der Kontakt notwendig ist (z. B. um einem verletzten Tier zu helfen).
Das Fleisch von Hasen und Kaninchen sollte immer gut durchgebraten oder gekocht werden - die hohe Temperatur tötet den Erreger zuverlässig ab.
Haustiere - insbesondere Hunde und Katzen - sollten nicht mit Hasen oder Kaninchen in Kontakt kommen, um eine Ansteckung und mögliche Übertragung auf den Menschen zu vermeiden.
Geräte und Materialien, die mit infizierten Tieren in Berührung gekommen sind, sollten desinfiziert werden, um das Infektionsrisiko zu beseitigen.
Was ist zu tun, wenn kranke oder tote Hasen gefunden werden?
Wenn Sie einen kranken Wildhasen finden, wenden Sie sich an das Wildlife Care Centre in Dudelange. Tote Tiere können zur Analyse ins Veterinärlabor (LVA) gebracht werden, wenn Sie vorher anrufen: (+352) 247-82544