facebook
Luxtoday

Wasserknappheit in der EU?

Zuletzt aktualisiert
21.03.25
Drinking water in Luxembourg

engin akyurt, Unsplash

Pünktlich zum Weltwassertag am 22. März hat Eurostat ein Update zur Wassersicherheit in der EU veröffentlicht. Vor dem Hintergrund steigender Temperaturen, häufigerer Dürren und des Drucks auf die Wasserressourcen scheint das Problem der Wasserknappheit in Europa keine ferne Perspektive mehr zu sein - es ist bereits Realität, wie der Water Exploitation Index Plus (WEI+) zeigt.

Dieser Indikator gibt den Anteil des Süßwasserverbrauchs an den gesamten erneuerbaren Wasserressourcen an. Ein Wert über 20 Prozent gilt als Zeichen für Wasserknappheit, während ein Wert über 40 Prozent auf schweren Wasserstress hinweist.

Im Jahr 2022 liegt der durchschnittliche WEI+ in der EU bei 5,8 %, dem höchsten Wert seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 2000 und 0,9 Prozentpunkte höher als in diesem Jahr. Obwohl die Gesamtzahlen gedämpft erscheinen, deutet dieser Anstieg auf eine allmähliche und anhaltende Zunahme des Wasserstresses hin.

Besonders alarmierend ist die Situation in den südlichen Ländern. Zypern wies ein extremes Wasserdefizit auf - 71 Prozent, während dieser Index bereits im Jahr 2000 bei 59,5 Prozent lag. In Malta lag der Index bei 34,1 Prozent und in Rumänien bei 21 Prozent, was ebenfalls auf permanente Spannungen im Wasserversorgungssystem hinweist.

Griechenland (13,8 Prozent), Portugal (10,1 Prozent) und Spanien (8,8 Prozent) liegen zwar noch unter dem kritischen Wert, aber immer noch über dem europäischen Durchschnitt und sind gefährdet - insbesondere angesichts der saisonalen Spitzen im Wasserverbrauch während der Tourismussaison und in der Landwirtschaft.

Gleichzeitig befinden sich Lettland, Kroatien, Schweden, die Slowakei, Lettland, Litauen, Slowenien, Finnland und Luxemburg in einer günstigen Wasserbilanzzone - ihre WEI+ Indizes liegen unter 1%, was auf eine nachhaltige Wasserversorgung hindeutet.

Obwohl die EU-Durchschnittswerte keinen Anlass zur Panik geben, machen regionale Unterschiede und saisonale Spitzen im Wasserstress das Problem akuter als es scheint. Die südlichen Regionen Europas leben bereits mit einer instabilen Wasserbilanz, und wenn es keine systemischen Veränderungen in der Wasserwirtschaft gibt, könnte Wasserknappheit nicht mehr die Ausnahme sein, sondern zur neuen Norm werden.

Feedback senden
Zuletzt aktualisiert
21.03.25

Fotos aus diesen Quellen: engin akyurt, Unsplash

Autoren: Alex