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Raumfahrt unter Kontrolle: EU-Raumfahrtexporte steigen, aber der Markt konzentriert sich weiterhin auf die USA

Zuletzt aktualisiert
11.04.25
Space, Gdansk

Arnaud Mariat, Unsplash

Im Vorfeld des Internationalen Tags der bemannten Raumfahrt am 12. April hat Eurostat Daten veröffentlicht, die die Export- und Importströme der Europäischen Union in der Kategorie "Raumfahrtprodukte" (bestehend aus Satelliten, suborbitalen und Trägerraketen, Code 880260 der Kombinierten Nomenklatur) zeigen. Die Ergebnisse für das Jahr 2024 zeigen, dass Europa weiterhin aktiv an der globalen Raumfahrtindustrie teilnimmt - allerdings hauptsächlich als Lieferant und nicht als Empfänger.

Das Gesamtvolumen der Ausfuhren solcher Waren belief sich auf 1,217 Mrd. Euro - ein leichter, aber stabiler Anstieg gegenüber 2019 (1,20 Mrd. Euro). Die Vereinigten Staaten bleiben mit 77,3 Prozent des Gesamtvolumens das wichtigste Exportziel. Indonesien (9,7 Prozent) und Südkorea (8,6 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Dies unterstreicht die Konzentration der Außenwirtschaftsbeziehungen auf den Hochtechnologiesektor und möglicherweise die Abhängigkeit von bestimmten Ländern als Abnehmer fortschrittlicher europäischer Raumfahrtlösungen.

Die Einfuhren von Raumfahrtprodukten steigen ebenfalls an, von 117 Mio. EUR im Jahr 2019 auf 166 Mio. EUR im Jahr 2024. Obwohl die absoluten Werte hier gering sind, spricht der Anstieg von fast 42 % innerhalb von fünf Jahren für den wachsenden Bedarf Europas an außerhalb der EU hergestellten Komponenten oder Technologien - insbesondere angesichts der Konzentration von Entwicklungs- und Startkapazitäten in den USA und China.

Die Veröffentlichung dieser Daten erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Diskussionen über die "strategische Autonomie" der EU im Raumfahrtsektor. Obwohl die EU ihre eigenen Vorzeigeprojekte wie Galileo (Satellitennavigation) und Copernicus (Fernerkundung der Erde) entwickelt, bleibt der Markt weitgehend abhängig von externen Akteuren.

Außerdem könnte der hohe Anteil der Ausfuhren in die USA darauf hindeuten, dass Europa zwar aktiv Komponenten produziert, aber nicht immer den gesamten technologischen Kreislauf im eigenen Land schließt.

Die derzeitige Handelsstruktur verdeutlicht sowohl die Errungenschaften der EU im Bereich der Hochtechnologie als auch die Herausforderungen: die Abhängigkeit von einer kleinen Zahl von Handelspartnern und die Notwendigkeit, die inländischen Produktionskapazitäten zu erhöhen. Die Raumfahrt bleibt nicht nur ein Schauplatz der internationalen Zusammenarbeit, sondern auch ein strategischer Bereich, der langfristige Investitionen und politischen Willen erfordert.

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11.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Arnaud Mariat, Unsplash

Autoren: Alex