Autofahrer schulden Luxemburg mehr als 20 Millionen Euro
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Vitalii Khodzinskyi, Unsplash
In Luxemburg sind in den letzten fünf Jahren 17,9 Prozent aller Bußgelder, d.h. mehr als 26,5 Millionen Euro, unbezahlt geblieben und nicht in die Staatskasse geflossen. Das Problem der unbezahlten Bußgelder wurde durch die Antwort von Innenminister Léon Gloden und Justizministerin Elisabeth Margue auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Mars Di Bartolomeo von der Sozialistischen Arbeiterpartei Luxemburgs (LSAP) bekannt.
Im Jahr 2024 war die Situation besonders akut. Von den 184 100 verhängten Bußgeldern blieb fast ein Fünftel unbezahlt, was zu einem Verlust von mehr als 7,3 Millionen Euro führte. Insgesamt wurden in den letzten fünf Jahren etwa 3,9 Millionen Bußgelder verhängt, von denen 702.351 unbezahlt blieben, was 17,9 Prozent der Gesamtzahl entspricht. Dies bedeutete für den luxemburgischen Haushalt einen erheblichen Verlust in Höhe von mehr als 26,5 Millionen Euro.
Autofahrer, die Bußgelder ignorieren, sollten jedoch nicht denken, dass sie der Strafe entgehen. In den letzten fünf Jahren wurden mehr als 75.000 Fälle der Nichtzahlung von Bußgeldern an die luxemburgische Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Davon wurden 21.600 Fälle ohne Konsequenzen abgeschlossen, aber mehr als 32.000 Fälle endeten mit strafrechtlichen Urteilen, was zu zusätzlichen Geldstrafen in Höhe von 7,4 Millionen Euro führte.
Justizministerin Elisabeth Marg bestätigte, dass der Staat weiterhin aktiv an der Eintreibung von Schulden arbeitet und auch neue Methoden in Erwägung zieht, um die Kontrolle der Zahlung von Geldbußen zu verstärken. Zu den Maßnahmen gehören die Ausweitung der Befugnisse der Gerichtsvollzieher und die Verbesserung des Systems zur Zustellung von Bußgeldern.
Die Hauptgründe für die Nichtbezahlung von Bußgeldern waren das Ignorieren von Bescheiden, das Vermeiden von Verantwortung und Probleme bei der Eintreibung von Schulden bei ausländischen Fahrern, die nicht in Luxemburg ansässig sind. Dies ist angesichts des internationalen Verkehrs im Lande besonders relevant.
Innenminister Leon Gloden stellte fest, dass die Regierung aktiv daran arbeitet, diese Lücken zu schließen. Es werden moderne Fahreridentifizierungssysteme eingeführt und internationale Abkommen ausgearbeitet, um die Eintreibung von Bußgeldern bei Fahrern aus Nachbarländern zu vereinfachen.