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Luxemburg schränkt Smartphones in Schulen ein: neue Regeln treten in Kraft

Zuletzt aktualisiert
04.04.25
Smartphones in schoold of Luxembourg

Daniel Romero, Unsplash

Mit dem Beginn des dritten Schulquartals in Luxemburg wird eine neue Etappe im Kampf gegen die digitale Sucht bei Kindern und Jugendlichen eingeleitet. Das Ministerium für Bildung, Kindheit und Jugend führt strenge Beschränkungen für die Nutzung von Smartphones und anderen mit dem Internet verbundenen Geräten in Bildungseinrichtungen ein. Die Maßnahme ist Teil der im September 2024 gestarteten Regierungskampagne "Screen life balance", die darauf abzielt, bei der jungen Generation ein gesundes Gleichgewicht zwischen digitalem und realem Leben herzustellen.

Ab dem 22. April 2025 wird die Nutzung von Smartphones und ähnlichen Geräten für Schüler an Regelschulen während des gesamten Schultages vollständig verboten sein. Das Verbot gilt für die gesamte Zeit im Schulgebäude, einschließlich der Pausen und außerschulischen Aktivitäten. Ausnahmen sind nur noch in den folgenden Fällen zulässig:

  • wenn die Geräte unter der Aufsicht eines Lehrers zu Unterrichtszwecken verwendet werden,
  • bei Vorliegen medizinischer Indikationen, die durch eine Bescheinigung bestätigt werden,
  • mit den spezifischen Bedürfnissen des Kindes.

Wenn ein Kind vor oder nach der Schule in Kontakt bleiben muss, darf es sein Handy mitbringen, muss es aber ausgeschaltet und in seinem Rucksack lassen. Bei Verstößen gegen die Regeln wird das Smartphone für den Rest des Tages eingezogen und die Eltern werden bei wiederholten Verstößen von der Schulleitung kontaktiert.

Ähnliche Regeln gelten für Kindertagesstätten (maisons relais).

Für die Lycées treten flexiblere, aber nicht weniger drastische Maßnahmen in Kraft. Ab dem 2. Juni 2025 wird die physische Isolierung von Smartphones während des Unterrichts in allen weiterführenden Bildungseinrichtungen obligatorisch sein. Das bedeutet, dass die Geräte weggelegt und im Unterricht nicht benutzt werden dürfen, es sei denn, es besteht eine pädagogische Notwendigkeit.

Jede Schule wird eine eigene Charta ausarbeiten, in der die spezifischen Einzelheiten der Beschränkungen festgelegt werden - vom Verbot bestimmter Bereiche bis hin zu Altersabstufungen. Alle Neuerungen werden im Dialog mit Vertretern der Schulgemeinschaften - Schüler, Eltern und Lehrer - umgesetzt.

Wissenschaftliche Untersuchungen warnen seit langem davor, dass die übermäßige Nutzung von Bildschirmen die Konzentration verringert, den Schlaf beeinträchtigt, zu Angstzuständen und Depressionen beiträgt und die sozialen Fähigkeiten beeinträchtigen kann. Die Screen-Life-Balance-Kampagne zielt darauf ab, die Bildschirmzeit bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren, um die Aufmerksamkeit wieder auf die Interaktion im Leben, auf Sport und Hobbys im wirklichen Leben zu lenken.

Luxemburg war eines der ersten Länder in Europa, das solche klaren und strukturierten Maßnahmen gegen die digitale Sucht in Schulen eingeführt hat. Für die Zukunft prüfen die Behörden weitere Initiativen, die auf digitale Hygiene als wichtigen Bestandteil der Bildung der Zukunft abzielen.

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04.04.25

Fotos aus diesen Quellen: Daniel Romero, Unsplash

Autoren: Alex