Dekade der Meereswissenschaften für nachhaltige Entwicklung gestartet

Ant Rozetsky, Unsplash
Ab 2021 beginnt für die Welt ein neues Jahrzehnt - die UN-Dekade der Meereswissenschaften für nachhaltige Entwicklung (UN-Ozeandekade). Sie bringt Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger und die Zivilgesellschaft zusammen, um zehn zentrale Herausforderungen anzugehen, vom Verlust der biologischen Vielfalt bis hin zu Verschmutzung und Meeresspiegelveränderungen. Im Rahmen dieser globalen Bemühungen ist der Copernicus Marine Service zu einem wichtigen Bezugspunkt für die gesamte Wissenschafts- und Managementgemeinschaft geworden.
Das Management der Ozeane erfordert heute nicht nur Beobachtungen, sondern auch Modellierung, Vorhersagen und numerisches Denken. Mit Hilfe von Satelliten, Sensoren und numerischen Modellen liefert Copernicus Marine Daten zu den drei "Farben" des Ozeans: blau (Physik), weiß (Eis) und grün (Biogeochemie). Diese Daten helfen, genaue kurz- und langfristige Prognosen zu erstellen, Trends zu erkennen und rechtzeitig vor Veränderungen zu warnen.
Eines der wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit ist das Projekt "European Digital Twin of the Ocean" (EU DTO) - ein digitaler Zwilling des Ozeans, der auf realen Daten basiert. Er ermöglicht es uns, die Vergangenheit zu untersuchen, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft der Meeresumwelt vorherzusagen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein wissenschaftliches Experiment, sondern um die Umsetzung des Versprechens, das Ursula von der Leyen auf dem One Ocean Summit in Brest im Jahr 2022 gegeben hat.
Copernicus Marine ist Mitglied des internationalen OceanPrediction DCC, das 2022 im Rahmen der UN-Ozeandekade ins Leben gerufen wurde. Das Zentrum bündelt die Bemühungen zahlreicher Projekte (ForeSea, CoastPredict, Marine Life 2030 usw.), und der jüngste Ocean Forecasting Architecture Guide ist das Ergebnis kollektiver Beiträge der wissenschaftlichen Gemeinschaft und insbesondere von Copernicus.
Zu den globalen Partnern des Programms gehören das Global Ocean Observing System (GOOS), GEO Blue Planet, die G7-Initiative zur Zukunft der Meere und Ozeane und andere. Innerhalb der EU gibt es ebenfalls eine Reihe von Initiativen wie den Europäischen Green Deal, die EU-Mission "Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer", die Gemeinsame Fischereipolitik und die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie.
Die Vorhersage von Meeresveränderungen wird zur Grundlage für ein nachhaltiges Fischereimanagement, den Schutz vor Klimarisiken und die Planung von Küsteninfrastrukturen. Die digitale Transformation der Ozeanografie hilft bei der Entwicklung praktischer Maßnahmen, von der Verringerung der Verschmutzung bis zur Bewertung der Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs.
Pierre Bahurel, Direktor von Mercator Ocean International, stellte auf der Europäischen Raumfahrtkonferenz 2025 fest, dass Weltraum- und Ozeandaten in konkrete, nützliche Lösungen für Nutzer und politische Entscheidungsträger umgewandelt werden müssen.
All dies dient der Vorbereitung der dritten UN-Ozeankonferenz (UNOC3), die 2025 in Nizza stattfinden wird. Nach New York (2017) und Lissabon (2022) wird die Konferenz erneut weltweit führende Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten zusammenbringen. Der europäische Pavillon für den digitalen Ozean wird eine Plattform sein, um die Führungsrolle der EU bei der Verwaltung der Ozeane zu präsentieren.