Mindestlöhne in der EU: Luxemburg wieder an der Spitze, aber der Abstand bleibt bestehen

Vitalii Khodzinskyi, Unsplash
Ab dem 1. Januar 2025 haben 22 der 27 Länder der Europäischen Union offizielle Mindestlöhne festgelegt. Die Ausnahmen - Dänemark, Finnland, Italien, Österreich, Schweden und Dänemark - stützen sich auf Tarifverträge.
Die Mindestlöhne sind als Bruttolöhne ausgedrückt und werden in Euro pro Monat berechnet. In Ländern, in denen die Löhne offiziell auf Stundenbasis festgelegt werden (z. B. Deutschland, Frankreich, Irland und die Niederlande), wurden die Daten in Monatswerte umgerechnet.
Die niedrigsten Mindestlöhne im Januar 2025 werden in Bulgarien (551 Euro), Ungarn (707 Euro) und Lettland (740 Euro) verzeichnet. Die Liste umfasst auch Rumänien, die Slowakei, die Tschechische Republik, Estland, Malta, Griechenland und Kroatien, die alle Mindestlöhne von unter 1.000 Euro haben.
Nur sechs Länder haben Mindestlöhne von mehr als 1.500 € pro Monat festgelegt:
- Frankreich - 1 802 Euro
- Belgien - 2.070 Euro
- Deutschland - €2.161
- Niederlande - 2.193 Euro
- Irland - 2 282 Euro
- Luxemburg - 2 638 EUR
So ist der Mindestlohn in Luxemburg in Geld ausgedrückt fast fünfmal so hoch wie in Bulgarien.
Werden jedoch die Unterschiede im Preisniveau anhand des Kaufkraftstandards (KKS) berücksichtigt, ergibt sich ein weniger kontrastreiches Bild.
Umgerechnet in KKS reicht der Mindestlohn also von 878 KKS in Estland bis zu 1.992 KKS in Deutschland. Der Abstand zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Lohn verringert sich auf das 2,3-fache.
Die Angemessenheit des Mindestlohns in der EU wird auch anhand seines Verhältnisses zum Medianeinkommen beurteilt. Nach den in der EU-Richtlinie 2022/2041 festgelegten Kriterien gilt ein Mindestlohn von 50-60 Prozent des Medianeinkommens als angemessen.
Nach der neuen Richtlinie müssen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass die Mindestlöhne angemessen sind. Dies erfordert eine regelmäßige Neubewertung, bei der das Beschäftigungsniveau, die Einkommensverteilung und die Produktivität berücksichtigt werden. Langfristig soll die Rolle der Tarifverhandlungen gestärkt und die Zahl der Arbeitnehmer, die an der Armutsgrenze leben, verringert werden.